Meine Augen brennen ich lösche
sie mit Rotwein und blauem Licht
beruhigt
die aufwühlende See braun
und tief und
Untiefen
offenbarend meine Augen
brennen ich
laufe
Schiffe fest und
ich
laufe
aus
Angst und Zorn und
wir haben doch gesagt nie wieder
Category: ojmjakon
kreisgespräche
wir könnten opfer werden
oder waren es schon
wir sind lesbisch, jüdisch, politisch
feministisch, behindert, nicht binär
oder alles
oder täter_in
und täter_in
wir sind weiss, privilegiert, haben den passenden pass
und finden das normal, weil das die norm ist
oder nicht
wir tun oder tun nichts, dagegen oder dafür
und fragen uns endlich
reicht das und wenn ja wofür
de-liberate
Struk·tu·ren
Und immer die Lücke. Der Spalt, der zum Raum wird, der die Möglichkeit birgt, sich zu entscheiden. Anders zu entscheiden. Ist das eine Frage?
von müttern und geschwistern und
Utopia
Wound Management
Wound Healing
in which the wound is left open and closes
naturally
slowly
slowly
slowly
is typical for chronic wounds
does that make
sense to you
Wound Closure
techniques make whole
not a hole
but
but
but
gaining access to a wound
through self-contamination
causes
Wound Infection
and is recognized
by localised
pain
pain
pain
and
does that mean
anything to you
Wound Healing
can be affected by systemic illness and local factors you
were my local factor meeting with systemic trauma followed by
an open heart
an open heart
an open heart
does any of this
look familiar to you
my
Wounded Valentine
#woundmanagement #commonplace
Bloß Angst, die im Traum die Grenzen des ausgeleierten Gehirns überschreitet.
#woundmanagement #deadspace
Irgendwann. Hatte ich keine Kleidung mehr, die ich trug, als ich Dich noch sah, noch bei Dir war.
#woundmanagement #deadsisters
Den Kopf aus dem Glasschrank geholt und aufgesetzt, das weiße Hemd übergeworfen, das schwarze blieb verschwunden.
#woundmanagement #motherhoodstatement
Volljährig, was ist das, wenn es vor dem Gesetz unsichtbar ist?
#woundmanagement #calmingtheamygdala
Aber. Die Sterne ganz vorne in den Wiesen.
kaleidoscopic inmates in miscellaneous landscapes
manchmal glaube ich dich zu sehen als silhouette fern am horizont wie du wanderst wie der horizont kippt und du vor mir wieder auftauchst hallo im nächsten jahrhundert es wartet um die ecke die rund vor mir und dir in viele richtungen verläuft sich verläuft kleine wassertropfen spiegeln rückblickend tausendfach eine iris in der worte tunnel himmel streifen weite höhlen orange flirrend eis bunt sterne löcher sich hundertfach gebrochen vervielfacht in miniaturen und ozeanen widerspiegeln wie es ist wie es sein kann wie es war dann glaube ich dich zu sehen dann sah ich dich vielleicht an den rändern zwischen den welten in tausend möglichen welten die sich zuwinken
Nichtfragen (4)
Ich liege in mir in einer hinteren Ecke, am Boden, nicht draussen schwebend, das kann ich auch, aber nicht heute, ich bin am Boden mit einer Decke aus welligen Worten, die Akkorde über mir horchend auf Luft, die mich ausatmet in den Raum. Es liegt mir nicht, das kalte Draussen, es hat mich aufgezogen und entfernt, aber ich verlerne das langsam. Es war das Kätzchen, dessen Mutter vom Trecker überfahren wurde und das mit ihrem Geschwister jahrelang an Bordsteinen entlanglief, die es für Häuserwände hielt, hinter denen niemand wohnte; es gab ja keine erleuchteten Fenster. Aber das stimmt nicht, weder das mit den verlassenen Häusern noch das andere, die Mutter hatte den Trecker genommen und ihn den Kindern hinterhergehetzt, der Blick zurück hatte stets ihr von Scheinwerfern grell erleuchtetes Gesicht hinter dem Lenkrad gezeigt.
Ich war in mir um alle Ecken gerannt, sprang, keuchte, dem Tod von der Schippe (Trecker=Bagger, ich kenne mich nicht so aus damit, bis das Kind die Katzenmutter samt ihrem Mähdrescher packte und hinauswarf. Das Geschwister war schon lange fort, schon seit es schneller als sie laufen konnte, es hatte sich an ihrem Beckenrand abgestossen und war in der Dunkelheit verschwunden. Das Kätzchen schlief dann nicht mehr, da eins ja Wache halten musste, aber das war eine andere Geschichte.
Ich werde in mir um die Ecke gegangen sein, Leben sehen, das gewesen wäre, Menschen, Geschwister, Mütter oder Katzen. Kind. Und dann werde ich zurückgehen, zu dem, was ich bin, sein werde und war. Weil das immer noch besser ist, als alles, was nicht ist. Weil das wenigstens ich ist. Bis ich es werfe, in den Himmel, wo alle schon sind. I am a bird now.
Öffnen
ich bin nicht ich bin ich habe nicht ich habe da ist da ist nicht da ist nicht
da war da war nicht da war da da ich nicht
Ich verlasse Dich mit meinem Abschied in tausend Städte
und nehme den letzten den ersten der Sterne beim Wort
lasse mich los
fliege mit verliere mich
entinne dich begreife nicht
ich bin nicht ich bin ich habe nicht ich habe da ist da ist nicht da ist nicht
da war da war nicht da war da da ich nicht
mein Meer aufgewühlt und
fließend wie Wasser in Wasser
aber Wellen brechen
für mich
für die Welt
dass ich in der Welt sein kann
und bin
weil ich selbst Welt bin
wenn ich bin
weil ich sein kann
ich bin nicht ich bin ich habe nicht ich habe da ist da ist nicht da ist nicht
da war da war nicht da war da da ich nicht
Und ich verspreche mir, dass ich ein Mensch bin
und die Sterne.. und die Sterne
prozentrechnung
was würdest du tun wenn du
weißt du wie kostbar
du in wertvoll
was würdest du
was machst du
damit
dieses leben
wenn du aus der hölle befreit bist
warum auch nur einen tag
bist du doch oder
dich abwerten wie sie es taten meister
vergiss es arbeit anerkennung
warum auch nur einen tag
sich für das falsche anstrengen dich
leeres herzloses
warum auch nur ein leben
vergeuden
menschsein
100
Rassismus tötet
Auf dem Weg
Fortlaufender Text. Für die fortlaufenden Notizen. Das könnte ein Problem werden. Achtung, von rechts kommt ein Auto.
Stadtplanung in Schland, herzlichen Glückwunsch – die Straße auf der ich komme, heißt Adolfstraße, die Straße, die rechts abgeht, heißt Dachenhausenstraße. Dachenhausen. Zwei exemplarische Orte, einer nördlich von Berlin, der andere nördlich von München, unter einem Namen zusammengefasst. Sachsenhausen und Dachau komprimiert in einem Wort, einer Straße. Die nie endet.
Die Straße, auf der ich kam, 2010, heißt immer noch Adolfstraße. Eine eingebaute Absage an Goldhagen (remember?), die Stadt leugnet in ihrer Planung, und damit ist sie immer noch auf der Höhe der Zeit, dass es Hitler nur geben konnte, weil er ein ganzes Volk williger Vollstrecker hatte. Deutsch. Warum sonst sollte die Hauptstraße Adolf heißen und die Nebenstraße, wir erinnern uns, rechts abgehend nach Dachau und Sachsenhausen?
Ich werde einen Umbenennungsantrag bei der Stadt stellen vielleicht biegen sie dann in tausend Jahren nicht mehr nach rechts ab in die Der-Tod-ist-ein-Meister-aus-Deutschland-Straße.